Headhunter, Recruiter und son Zeug
Nahezu täglich erhalte ich auf XING und LinkedIn neue Nachrichten mit vielversprechenden Jobangeboten. Ich bin nicht akut auf der Suche, doch schaue ich natürlich gerne über den Tellerrand. Doch manchmal sind Angebote dabei, in denen an erster Stelle C# oder C++ und .NET gefragt sind, wo ich mich dann frage: "Woher habt ihr meine Daten, warum lest ihr mein Profil nicht genauer und glaubt ihr eigentlich selbst, was ihr da schreibt?"
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Ja, ich habe mit 13 Jahren mal ein wenig C++ gemacht (Grüße gehen raus an Harald G.), doch das ist lange her und ich denke, bis heute habe ich so gut wie alles vergessen. Java habe ich während meiner Ausbildung zum Fachinformatiker Fachrichtung Anwendungsentwicklung auch gemacht (und sogar ein wenig im Studium), doch würde ich mir das heutzutage maximal noch als "Hörensagen" notieren, nicht aber als fundiertes Wissen. Im Endeffekt spielt das aber auch alles keine große Rolle, da man als Entwickler schnell in neue Technologien reinkommt, wenn man das Grundverständnis dafür besitzt. Das habe ich. Doch bekomme ich keine Angebote, in denen ein "Grundverständnis für Technologien/Programmierung" gefragt sind, sondern Senior-Posten und Leute mit 100 Jahren Berufserfahrung.
Mittlerweile habe ich aber auch schon so viele verschiedene Dinge gemacht, dass ich ein Problem damit habe, mich auf einen bestimmten Bereich zu spezialisieren. Ich mache einfach so extrem viel gerne. Programmieren, Websites einrichten, Bilder und Fotos bearbeiten, Videos schneiden, Texte schreiben, YouTube- und Twitch-Content liefern, auf Instagram posten, am Raspberry PI Dinge ausprobieren, Updates, Plugins und Extensions verwalten und Filme und Musik konsumieren. Menschlich bin ich auch nicht auf den Kopf gefallen, ich gehe gerne mal aus, probiere neue Dinge aus und würde mich liebend gern häufiger mit fremden Menschen unterhalten - auch wenn ich insbesondere zu Anfang ein eher introvertierter Typ bin. Und jetzt versuch das mal jemand in eine Jobbeschreibung zu packen.
Auch wenn ich jahrgangsmäßig der Generation Y angehöre, verhalte ich mich vielfach jünger, vielleicht sogar unprofessioneller. Ich möchte mich nicht kaputt machen, ich möchte mir Dinge offenhalten. Dafür glänze ich eben mit einem viel breiteren Spektrum an Fähigkeiten. Und ja, die lasse ich mir auch gerne bezahlen. Leider wird nur eben genau das zu selten nachgefragt.
Aber ich bin geduldig. Und ich weiß, wo ich bin.